Die erweiterte Gefängnismedizin steht vor dem Start

Im Untersuchungsgefängnis (UG) Basel-Stadt nimmt dieser Tage die Station zur Betreuung psychisch erkrankter Insassen Basel-Stadt ihren Betrieb auf. Damit wird die Neuorganisation der Gesundheitsversorgung in den Basler Gefängnissen umgesetzt. Eine weitere Verbesserung bei der Unterbringung der Inhaftierten bringt die Sanierung der Lüftungs- und Kälteanlagen des UG. Der Regierungsrat hat die dazu notwendige Finanzierung am vergangenen Dienstag beschlossen.

Die neu gestaltete und organisierte Gefangenenstation im Untersuchungsgefängnis wird mit einer beschränkten Belegung geführt. Sie umfasst zehn anstelle der bisher 15 Plätze und fünf Notbetten. Die Station erhält eine erweiterte Aufsicht und Betreuung. Die punktuellen Anpassungen der Infrastruktur, namentlich beim Mobiliar, reduzieren die Verletzungsgefahr. Sodann sind die einzelnen Zellen mit einer Kameraüberwachung ausgerüstet. Die neue Station und der mit ihr verbundene Start der erweiterten Gefängnismedizin entlastet nicht zuletzt auch das Gefängnispersonal.

Im Februar 2019 gab der Grosse Rat grünes Licht für die Umsetzung des neuen Konzepts für eine bessere Gesundheitsversorgung in den Gefängnissen. Zu diesem gehört, dass seit Anfang 2019 das zuvor dem Justiz- und Sicherheitsdepartement unterstellte Pflegefachpersonal dem Gesundheitsdepartement angegliedert ist. Die Gefängnismedizin wird so sowohl fachlich wie auch organisatorisch aus einer Hand betrieben. Psychisch erkrankte Inhaftierte im UG und im Gefängnis Bässlergut werden verstärkt und ganzheitlich betreut: durch intensivere psychiatrische Grundversorgung mit Erhöhung der Visiten der Fachärzte und -ärztinnen der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK), Neuanstellung von Psychiatriepflegefachpersonen, Ausbau der Beschäftigungsmöglichkeiten, ständige Miete eines Isolierzimmers in den UPK und nun erfolgte Einrichtung einer neuen Station mit besonderer Betreuung im Untersuchungsgefängnis.

Neue Lüftungsanlage im Untersuchungsgefängnis

Die Lüftungs- und Kälteanlagen des Untersuchungsgefängnisses bedürfen nach 25 Jahren einer Sanierung. Die schlechte Luftzufuhr im Untersuchungsgefängnis ist vor allem in den heissen Sommertagen sowohl für das Personal als auch die Inhaftierten eine erhebliche Belastung. Eine ausführliche Machbarkeitsstudie zeigte die erforderlichen Massnahmen auf, um die Luftzufuhr substanziell zu verbessern. Die Realisierung dieses Vorhabens, das rund 5.5 Mio. Franken kostet, beginnt 2020.

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