Integrierte Versorgung

Integrierte (koordinierte, vernetzte) Gesundheitsversorgung ist mit Blick auf eine immer älter werdende Bevölkerung und Zunahme von chronisch und mehrfach erkrankten Menschen eine Notwendigkeit. Um diese Menschen bedarfsgerecht zu behandeln, wird eine noch stärkere Verlagerung vom stationären Bereich in ambulante, integrierte und wohnortnahe Versorgungsmodelle notwendig sein. Die integrierten Versorgungsmodelle zeichnen sich durch eine verstärkte Zusammenarbeit unter allen beteiligten Fachpersonen aus. Und sie bedingen eine verstärkte Koordination an den Schnittstellen zwischen Spitälern, telemedizinischen Angeboten, Pflegefachpersonen, Spitex-Institutionen und Apotheken.

Beispiele von Projekten zur Förderung von Koordination und Vernetzung in der Gesundheitsversorgung

Die Thematik der integrierten Versorgung ist im Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt keineswegs völlig neu. So wurde die Notwendigkeit wohnortsnaher integrierter Versorgungsmodelle im Hinblick auf die immer älter werdende Bevölkerung bereits früh erkannt und Massnahmen zur Stärkung der medizinischen Grundversorgung ergriffen.

  • Im Bereich der digitalen Transformation engagieren wir uns für die Einführung des elektronischen Patientendossiers (EPD). Denn das EPD ist ein wesentliches Element der integrierten Versorgung. Auf unserer Webseite wird die Bevölkerung über die Themen rund um das EPD informiert.
  • Im Bereich der Psychiatrie stehen mit zwei Modellprojekten – dem  „Home Treatment für die Übergangsbehandlung“ sowie dem „Home Treatment für die längerfristige Behandlung“ – den Patientinnen und Patienten neue integrierte Versorgungsstrukturen zur Verfügung, welche die Versorgungskontinuität vom stationären in das ambulante Setting sicherstellen.
  • In der Langzeitpflege sind intermediäre Angebote wie Tagesstrukturen für Betagte seit Längerem ein bewährter Bestandteil der kantonalen Alterspolitik.
  • Im Bereich der Prävention sind weitere bedeutende Projekte zur Stärkung der Koordination angesiedelt:
    • Das Ziel von PEPra ist es, ein koordiniertes Gesamtpaket für die evidenzbasierte Prävention in der ambulanten Grundversorgung zu verankern und die vor- sowie nachgelagerten Angebote zu vernetzen. Der Schwerpunkt liegt auf der Prävention der nicht übertragbaren Krankheiten, psychischen Erkrankungen und Sucht. Der Kanton Basel-Stadt ist als Pilotkanton unter der Leitung der Abteilung Sucht an der Umsetzung beteiligt.
    • Im kollaborativen Versorgungsnetzwerk SomPsyNet sollen Spitalpatientinnen und -patienten mit psychosozialen Belastungen frühzeitig erkannt und auch nach dem Spitalaufenthalt begleitet werden.